WPS 18/19: Ressource Wolle Betreuung: Prof. Folke Köbberling
Im Materiallager des IAK lagern derzeit 800 kg Wolle von Schafen aus der Region. Einheimische Rohwolle ist ein Werkstoff, der durch die Globalisierung der Märkte kaum noch Wert hat. Statt die lokal erzeugte, rohe Wolle zu nutzen, wird verarbeitete Wolle aus Neuseeland oder Südafrika importiert.
In Deutschland werden Schafe in der Hauptsache für den Erhalt der Kulturlandschaft eingesetzt. Die für eine Verwertung der anfallenden Wolle notwendige Infrastruktur ist nicht vorhanden. Das lässt die Rohwolle wertlos werden. In der DDR besaß eine Schur (die Wolle eines Schafes) den Wert eines halben Monatsgehalts. Im Jahr 2018 wird die Rohwolle von den Schäfern größtenteils untergepflügt oder als Abfall behandelt.
Im Seminar Ressource Wolle werden wir mit diesem Material - das dämmt, akustisch filtert, duftet, fettet, heilt, wärmt und isoliert - experimentieren. Durch Filzen, Spinnen und Kardieren wird die Wolle verarbeitet und ihre skulpturalen Möglichkeiten untersucht. Eine Kooperation mit dem Seminar „Motivwagen“ für die Herstellung von Gewändern ist gewunscht. Das Seminar richtet sich an alle, die gern sinnlich und handwerklich mit dem Material Rohwolle auseinandersetzen wollen. Eine Exkursion nach Apolda ergänzt das Seminar. Die Maschenindustrie war mehr als 400 Jahre der Haupterwerbszweig der Apoldaer. Wir werden uns die Geschichte der Textilindustrie im Stadtmuseum anschauen, sowie den einzigartigen Erweiterungsbau von Egon Eiermann - heute ein Industriedenkmal - besuchen.
Das Seminar findet Donnerstags von 13.00 – 16.00 Uhr statt
Erstes Treffen: Donnerstag, 18.9. um 16.00 Uhr
Folke Köbberling 800 kg Wolle im Konsumverein Braunschweig