IAK  -  Institut für Architekturbezogene Kunst  Prof. Folke Köbberling
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    • 19/20 Norm
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    • 18/19 Energie
    • 18 Isolation
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  • WPF 22/23 Diversity Karneval

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behind closed doors. Hinter verschlossener Tür. Auf der anderen Seite. Dort sind andere Räume. Neue Möglichkeiten. Geheimnisse zu entdecken, Erlebnisse zu erwarten. Gleichermaßen schützen wir hinter Türen unsere Intimsphäre, unser Privatleben. Ohne Tür keine räumliche Isolation. Kein Rückzug. Eine Tür ist Eingang und Ausgang zugleich. Eine Schwelle zwischen Innen und Aussen, zwischen privatem und öffentlichem, deinem und meinem, eurem und unserem Raum. Die meisten und größten Veränderungen finden an Schwellen, im Überschreiten von Grenzen statt. So ist auch die Tür ein Bild möglicher Transition oder Transformation. Im Architekturpavillon der TU Braunschweig bauen Studierende des IAK im Grundstudium Architektur eine raumgreifende Installation aus 200 Türen über zwei Etagen. Das Material stammt aus dem Stufenhochhaus in Wolfsburg, Detmerode. Das markante Gebäude, Mitte der 60’er Jahre nach Plänen von Paul Baumgarten erbaut, befindet sich seit 2017 im Abriss. Mit Ausgangspunkt in den zur Verfügung stehenden Türen entstanden über 70 Entwürfe der Studierenden. Die Entwürfe sind als Modelle und in einer Diaprojektion in der Ausstellung zu sehen und der prägnanteste wurde in gemeinsamer Arbeit umgesetzt. Die Installation kommentiert, als große sich um 12° neigende Fläche, die Gradlinigkeit des Architekturpavillons von Meinhard von Gerkan. Als begehbare Intervention zeichnet diese neue Wand einen Schnitt durch das Gebäude und fordert so zu einer Veränderung des Sehens und Begehens auf. In dem von allen gemeinsam umgesetzten Projekt, nach der Idee von Julius Dettmers, Jan Duensing und Ole Frieling, werden die vielen Deutungsebenen, die dem Material Tür innewohnen, thematisch aufgegriffen und das Semesterthema ISOLATION visuell umgesetzt. Die Türen, hinter denen Geräusche, wie einst im Stufenhochhaus, zu hören sind, werden ihrer Funktion beraubt und zu einheitlichen Baumodulen umfunktioniert. Mit ihren unterschiedlichen Nutzungsspuren jedoch erzählen sie, in der Fläche, in der Menge, wie in einem Chor mit vielen Stimmen, mehr als nur eine Geschichte.

18 ISOLATION
Isolation kann Wärme, Schutz und Energiesparen heißen, bedeutet aber auch
Absonderung, Vereinsamung und Verzicht und beschreibt ein Leben fern der
Gesellschaft und auf sich allein gestellt.
Im Sommersemester betrachten wir das IAK als Insel im Wald. Der Querumer Forst und die besondere isolierte Lage des Instituts sind prädestiniert dafür Projekte zu realisieren, bei denen die Natur mit ihren Kräften und Ressourcen zu Material und zum Thema künstlerischer Arbeit wird. Wir werden mit Do-it-yourself-Maßnahmen einen Schritt zurück in der Zeit machen, werden Beete anlegen, Gemüse und Kräuter pflanzen, eigene wetterfeste Behausungen bauen und Feuerstellen errichten. Im Vordergrund steht dabei die haptische, sensorische Erfahrung der Materialien mit denen wir arbeiten und der Nahrungsmittel und ihrer Herstellung.
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Vorträge im Sommersemester 2018 im IAK:
6.4.18    "Isolation" Folke Köbberling & Alice Goudsmit
13.4.18  "Über Kulturen und Situationen/Über die Arbeit von KUNSTrePublik"  Philip Horst
20.4.18 "Isolation in der Kunst II"  Alice Goudsmit
27.4.18  "Mapping" Folke Köbberling
4.5.18    "Isolation in Velocity" Heath Bunting
18.5.18  "Geschätzte Tiere - Eine künstlerische Forschung zur Ökosystemdienstleistung von Meeres- und Alpenfauna" Nicole Schnuck

1.6.18    "previousplastic.com" Aart van Bezoijen
HOLZLATTEN
Holzlatten dienen als Material für die Unterkonstruktion von Behausungen und sind meist nicht sichtbar. Wir setzen sie als einzig raumbeschreibendes Element in den Fokus. Gerade Linien und Dreiecksformen ergeben zusammen eine dreidimensionale Zeichnung von einem Kristallkörper. Der Kristall ist transparent, offen und begehbar. Was ist Innen, was ist Außen?
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LEHM STROH
Lehm ist neben Holz das älteste Baumaterial des Menschen und kann in vielen Gegenden lokal gewonnen werden. Somit ist es, in Zeiten von Materialverschwendung und langen Transportwegen, eines der ressourcenschonendsten Baustoffe. Im Verhältnis zu Ton hat Lehm einen höheren Sandgehalt. Wenn Lehm einen großen Anteil an Ton hat, spricht man von fettem Lehm. Im Sommersemester machen wir uns unabhängig von Baumärkten und greifen auf Ressourcen zurück, die am Institut in der künstlerischen Lehre anfallen und darum vorrätig sind. Wir werden alten Ton
mit Sand und Stroh vermengen, um daraus formbare Elemente zu entwickeln. Nach Übungen und  Tests mit dem Material bauen wir auf dem Aussengelände des IAK eine Lehmhütte. Der Temperaturunterschied ist durch die Isolierung sofort wahrnehmbar.

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ISOLATIONSBIBLIOTHEK
Um in der Isolation zu überleben benötigt man nicht nur handwerkliche Fähigkeiten und praktisches Wissen um sich ernähren, warmhalten und schützen zu können, sondern auch eine besondere geistige und mentale Haltung und intellektuelle Fähigkeiten sind notwendig, um Kopf und Seele nicht zu verlieren.
1915 wurde der Polarforscher Ernest Shackelton mit seinem Schiff, der Endurance, und der gesamten Besatzung im Weddel-Meer vom Packeis eingeschlossen. Die Endurance, die als eins von zwei Schiffen der Imperial Trans-Antarctic Expedition unterwegs war zur Überquerung der Antarktis, wurde dort 281 Tage vom Eis gefangen gehalten, bis es am Ende unter dem Druck der Schollen zerbarst und die Besatzung sich auf das Eis retten musste.
Historischen Dokumenten und Überlieferungen zufolge hat die Mannschaft Schackeltons diese langen Tage des ungewissen und angstvollen Wartens in der absoluten Isolation nicht zuletzt deswegen gesund überlebt, weil der Expeditionsleiter eine Bibliothek mit sich führte, die der Besatzung zur Verfügung stand.

Die Studierenden des Grundstudiums erstellen gemeinsam eine Bibliothek für die Isolation. Alle bringen den Titel mit, der in der Isolation die beste, hilfreichste, schönste oder wertvollste Lektüre darstellen könnte. Ein Titel, der auf der Endurance auch im Regal hätte stehen können oder sollen …

AUTOREIFEN
Autoreifen gehen auf eine Erfindung von Charles Goodyear im Jahr 1844 zurück. Sie bestehen vereinfacht gesagt aus Gummi und Schwefel. Durch diese Verbindung wurde ein neues, bis dahin unbekanntes Material hergestellt. Der Nachteil, es ist aus dem natürlichen Kreislauf herausgelöst, isoliert und bildet ein durch die Natur nicht abbaubares Produkt mit einer fast endlosenLebenserwartung. Die durch Alterung und Abnutzung nutzlosen Reifen werden in der Zementherstellung verbrannt oder aufwendig in ihre Bestandteile zerlegt. Der neutrale Blick auf
das - aus dem Zusammenhang des Autofahrens herausgelöste - Material lässt uns seine Qualitäten erkennen und einen dritten Weg gehen. Wir bauen daraus eine selbsttragende Raumstruktur im Außenbereich des IAK.
TEXTILIEN
Mit der Formung der ersten Membran ist das Leben auf der Erde entstanden. In der für sich isolierten Hülle fand der Übergang vom nicht-lebendigem zum Lebenden statt. In den Städten sind die Baustellen, die auch Ursprung von etwa 40 % der globalen Abfälle sind, mit einem Membran temporär verhüllt, bis das Leben in dem Gebäude beginnt. Geflechte, Textilien und Membrane ermöglichen uns unsere unmittelbare Umgebung in persönlicher Weise zu erfahren. Die „Generation Z“ hat sich im Wald zurückgezogen und aus textilen Baustoffen eine raumgreifende
Umhüllung gebaut um Raum für Austausch und Wachstum zu schaffen.
WEIDEN
Das gepflanzte Haus. Ein Rüvkzugsort aus Weiden. Weidenruten bilden mit ihren verschiedenen Flecht- und Verknüpfungsmöglichkeiten den Ausgangspunkt für den Entwurf. Gebaut wird ohne Nägel und Schrauben. Lediglich Hanfstricke fixieren die Weiden, die als wachsender Rohstoff die Konstruktion bald eigenständig tragen. Im Laufe der Jahre wird sich die gepflanzte Behausung verändern. Sie wird höher und dichter und kann, je nach Jahreszeit, nicht nur den Menschen, sondern auch Vögeln und anderen Waldbewohnern Schutz bieten.
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