2017/18 Ich bin mein AUTO
Im Sommersemester 2017 dient ein alter roter Fiesta als Anschauungsobjekt, um verschied-ene Fragen der Gestaltung und Zeichnung von Objekten, Plätzen und Welten zu untersuchen. Der Fiesta wird dekonstruiert und in Gruppen thematisch untersucht. Das Auto – Fetisch des 20. Jahrhundert - ist nach neuesten Umfragen für die Deutschen immer noch das zweit-wichtigste Statussymbol nach dem Haus oder der Wohnung. Unsere Umwelt und somit auch unser Leben ist geprägt vom individuellen Autoverkehr. Städte, Siedlungen, Häuser und Freiräume werden dem Auto und dem Automobilismus angepasst.
Im Sommersemester 2017 dient ein alter roter Fiesta als Anschauungsobjekt, um verschied-ene Fragen der Gestaltung und Zeichnung von Objekten, Plätzen und Welten zu untersuchen. Der Fiesta wird dekonstruiert und in Gruppen thematisch untersucht. Das Auto – Fetisch des 20. Jahrhundert - ist nach neuesten Umfragen für die Deutschen immer noch das zweit-wichtigste Statussymbol nach dem Haus oder der Wohnung. Unsere Umwelt und somit auch unser Leben ist geprägt vom individuellen Autoverkehr. Städte, Siedlungen, Häuser und Freiräume werden dem Auto und dem Automobilismus angepasst.
Sitze, Air Bag, Gurte Natalija Miodragovic
Die Gewebe, Fäden und Vliese ermöglichen uns die Umgebung sehr direkt auf eine sehr persönliche Weise zu erfahren. Nicht nur die Airbags, Gürtel und die Sitze, sondern auch die Autodächer, Karosserie, Reifen und Verkleidungen werden heute aus technischen Textilien hergestellt: diese erweitern und beschützen unsere „rasenden Körper, die still sitzen“. Vom Sitz-Raum zum Kollektiv-Raum werden wir mit adaptiven Strukturen experimentieren und erforschen Gewebe nicht nur als technisches Verfahren, sondern auch als die Verflochtenheit unseres zeitgenössischen Lebens. Ich bin mein Auto - Wir sind unser Auto. |
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Karosserie Sina Heffner, Ilka Raupach
Das Auto wird auf seine Beschaffenheit hinterfragt und neu interpretiert. Experimentell wird die Form zerleget, segmentiert mit Hilfe von Papierabformungen. Hüllen, Häute, Teilstücke, negativ - positiv Formen entstehen, können zusammengefügt, komponiert zu neuen Gewändern, Schutzrüstungen werden. |
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Windschutzscheibe, Fenster, Spiegeln, Lenkrad und Armaturen
Alan Prohm Wir nehmen die Windschutzscheibe, Fenster, Spiegeln, Lenkrad und Armaturenbrett – die sogenannte „phänomenologische Anlage“ – und untersuchen wie das Auto unser menschliches Wahrnehmungssystem vermittelt und erweitert. Wir bauen diese Anlage um, um unser menschliches System noch weiter und in neue Richtungen zu erweitern. Am Ende steht ein Fahrsimulator für die Gesellschaft, die das Ende der fossilen Brennstoffe überleben muß. |
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Am 7. April 2017 schoben 200 Studierende Gestalten 2 ihre 44 Fahrzeuge von der Hauptstraße Bevenroder Straße zum Institut für Architekturbezogene Kunst.
(zum Anschauen des 5 min. Films bitte auf das Bild drücken)
(zum Anschauen des 5 min. Films bitte auf das Bild drücken)
Der Film 44 Autos ist in der Ausstellung Trip Detroit bis zum 4.6.2017 im raum 2 zu sehen.
Kabel, Schläuche, Leitungen, Kanister, Tanks Benjamin Menzel
Die gesamte Welt lässt sich als ein System von Netzwerken Begreifen in denen Energie- und Kommunikationsströme sich gegenseitig überlagern, verstärken oder auch kurzschließen. Angefangen von Texten, Diagrammen und Collagen sollen sich Kabel, Schläuche, Leitungen, Kanister, Tanks und verschiedenste technische Objekte als “Zeichnung im Raum” zu einer raumgreifenden Installation verbinden. |
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Reifen Michael Zwingmann
Das Rad, jener Gegenstand mit kreisförmiger Kontur ist eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheitsgeschichte. Große Lasten können spielend bewegt werden. Das heutige Autorad ist ein Hightech Produkt, mit einer fast endlosen Lebenserwartung. Wir wollen dem Material zu Leibe rücken, seine Möglichkeiten ausloten und damit gestalten. |
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Parkraum Folke Köbberling
Die Mindestgröße für einen PKW-Stellplatz misst 12,5 m2; multipliziert man diese Größe mit den 41,5 Millionen zugelassenen PKWs in Deutschland (Stand 2016) ergibt sich eine Fläche von 51,9 km2. Im Seminar „Parkraum“ untersuchen wir diese potentielle Fläche nach materiellen, räumlichen und ideellen Ressourcen. Neben Zeichnungen, Fotografien, Video und Interventionen im Außenraum soll eine temporäre Architektur gebaut werden. |
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Knautschzone Alexa Kreissl
Als Knautschzone bezeichnet man diejenigen Bereiche eines Fahrzeugs, die sich im Falle einer Kollision definiert verformen und so Energie absorbieren können. Im Seminar untersuchen die Studenten Verformung, Oberfläche, Phänomene und Prozesse, den Unfall als bereits in der Sache angelegte Möglichkeit, in dem sie erst erfahrbar wird. |
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Scheinwerfer, Lichtanlage Bernd Schulz
Wenn das Licht eines Automobils als Material oder Volumen begriffen wird, merkt man sehr schnell, dass Begriffe wie „Lichtkegel“ oder „Lichtdurchflutet“, unter skulpturalen Gesichtspunkten betrachtet, Form werden können. In dem Seminar werden wir aus unterschiedlichsten Materialien Lichtkegel die um die Ecke leuchten, Lichtwellen die den Innenraum eines Autos fluten oder die Form von Blinklicht erforschen und nachbauen. |
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07.04.2017 1.Marinetti’s Car in the Bauhaus Garage – on Futurism: a Story of Modernism or Where we come from (Alan Prohm)
21.04.2017 (Länge x 2) 2.Driving the Avant-Garde – from the Dada NO! to the situationist NOW! (Alan Prohm)
Mapping-Situationistische Wahrnehmung (Folke Köbberling)
12.05.2017 3.Off-Road to Mainstreet – Art and the Alternatives under Neo-Liberalism (Alan Prohm)
16.06.2017 4. Total Media Art & the Communication War – Age of Acceleration (Alan Prohm)
Literatur:
Paul Virilio "Fahren, fahren, fahren" Merve Verlag, 1978
Car Culture, ZKM Hrsg: Peter Weibel / CAR CULTURE. 2011
Das Auto als Skulptur Hrsg. von Stella Rollig und Magnus Hofmüller, 2012
Peter Sloterkijk, Die Gesellschaft der Kentauren.
Bemerkungen zur Automobilität
Virus Auto, Hrsg: Hermann Knoflacher
"Ich bin mein Auto",Ausstellungskatalog Kunsthalle Baden Baden, 2004
"Autogeddon" Heathcote Williams 1982
Illustrationen: Alexa Kreissl