Sose 24 Komplex Uhlenbusch/ Baustein 1. Schritt Im Sommersemester beschäftigen wir uns mit der physikalischen Bewegung im Material. Dafür verwenden wir Cellulose, Wolle, Gräser, Stängel, Weiden, und Hanf. Nachwachsende Rohstoffe werden zu Bausteinen, Briketts oder Ziegelsteinen verarbeitet. Diese Bausteine werden im nächsten Schritt für die Sanierung des Uhlenbuschs genutzt. Auf der obersten Empore bauen wir einen Raum im Raum aus einem alten Gewächshaus. Wie dieser aussehen kann, wird im Sommersemester entworfen und dann in verschiedenen Schritten gebaut. Wir greifen mit diesem Thema ebenso die Kontinuitäten dieses Ortes auf und weisen auf Zusammenhänge hin, die dieser Ort selbst erzählt. Denn bei den in der Vergangenheit stattgefunden Grabungen im Uhlenbusch wurden u.a. Miniaturziegel (2,3 x 1,1 cm) gefunden, die in Versuchen eingesetzt wurden. In der NS-Zeit wurden am damaligen Institut für baulichen Luftschutz daraus Modell-Häuser gebaut und an ihnen in einem Maßstab von 1:5 Sprengungen, Beschuss und das Brandverhalten beim Aufprall einer Bombe getestet.
Gruppe 1 & 2 Holz/Natur Betreuung: Michael Zwingmann und Sina Heffner Der nachhaltige Rohstoff Holz dient als Ausgangsmaterial unserer Überlegungen, um Fassadenelemente/ Bausteine zu entwickeln. Holz hat in der Architektur eine Jahrhunderte lange Tradition und erfährt gerade eine Renaissance - sowohl konstruktiv als auch als Fassadenmaterial. Wir experimentieren mit verschiedenen Teilen des Holzstamms wie Rinde, Äste und Vollholz, um modulare Strukturen zu entwickeln. Dafür nutzen wir Verarbeitungstechniken, wie additives zusammenfügen oder auch das Verarbeiten von Holzsubstanzen, um mithilfe von Gussformen Schindelmodule/ Bausteinelemente zu entwickeln. Diese Fassadenmodule sollen als Lebensräume für Tiere wie Insekten, Fledermäuse oder Vögel nutzbar sein, indem Nistplätze oder Unterschlupfe in die Gestaltung integriert werden.
Gruppe 3 Baumwolle Betreuung: Ewa Lesny Mit Hilfe von Stoffresten/Verschnittstücken aus Biobaumwolle erstellen wir Elemente aus denen Gebilde oder Flächen entstehen die als Bauelemente oder Fassaden in der Inneneinrichtung eingesetzt werden könnten. Dabei suchen wir nach Lösungen die Stücke auf innovative und ökologische Art miteinender zu verbinden.
Gruppe 4 Jute Betreuung: Benjamin Menzel Basierend auf einem modularen System von Jute-Lehm Verbindungen, vertiefen wir die Möglichkeiten einer Struktur aus diesem Material, entwickeln diese weiter und realisieren praktisch eine Wandkonstruktion. Dabei wird ein Teil der Hochebene im IAK geschlossen und als Testaufbau zur effizienten Wärmedämmung erforscht. Weitere Studien und gemeinsam entwickelte Entwürfe sollen ausserdem Beispielhaft mit dem Material Jute erprobt werden.
Gruppe 5 Gräser Betreuung: Alexa Kreissl Gräser, Halme und biegsame Pflanzenteile können zu stabilen Strukturen und Flächen verflochten und auf unterschiedlichste Weise gebunden werden. Das Flechten und Verarbeiten von Pflanzenfasern ist eine Kulturtechnik, die seit Jahrtausenden praktiziert wird. Gemeinsam werden wir die Eignung heimischer Materialien untersuchen, ihre Verarbeitungsmöglichkeiten erforschen und Formen für Fassadengestaltungen modellhaft entwerfen und in Musterflächen eins zu eins umsetzen.
Gruppe 6 Stein/Lehm/Weide Betreuung: Bernd Schulz Um die Infrastruktur wieder etwas zu verbessern, betrachten wir in unserem Workshop drei Orte des Institutsgeländes etwas genauer. Ziel ist es, für das Wollhaus vom Hof einen schönen Platz zu finden und aus gebrauchten Kalksandsteinen einen festen Sockel dafür zu mauern. Des weiteren interessiert uns der Werkstoff Lehm, den wir dafür nutzen wollen, feste Lagerboxen für Kompost, Erde und weitere Rohstoffe zu entwickeln und zu bauen. Der dritte Weg führt uns zum „Weidenplatz“, wo wir den Weidenpavillon durch flechten und binden in Form bringen werden und uns um die weitere Gestaltung kümmern, damit der Platz nicht nur in den Pausen gut genutzt werden kann.
Gruppe 7 Lehm/Hanf Betreuung: Max Jeromin Lehm, eines der ältesten bekannten Materialien der Menschheitsgeschichte, wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch moderne Baumaterialien wie Beton oder Gipskarton verdrängt und ist dadurch fast in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht! Denn als vielseitiger, nachhaltiger und wiederverwendbarer Rohstoff bietet Lehm das ideale Ausgangsmaterial für den Raum von Morgen. Ob roh oder gebrannt, naturbelassen oder als Hybridwerkstoff mit Stroh, Papier oder Hanf gibt es viele Möglichkeiten der Verwendung in Kunst und Architektur. So werden wir im Sommersemester 24 vor allem praxisorientiert mit Lehm arbeiten und seine Eigenschaften eingehend untersuchen, um das Wissen der traditionellen Verarbeitung mit dem Blick auf die Zukunft zu verbinden.
Gruppe 8 Lebensmittel Betreuung: Gergely Laszlo Wir beschäftigen uns mit Strategien zur nachhaltigen Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln. Mit DIY-Werkzeugen, selbstgebauten Koch- und Backutensilien und regionalen Zutaten entwickeln wir Methoden der autarken Selbstversorgung. Wir bauen Sonnenöfen, fermentieren was wir finden, setzen Sauerteig an, backen Brot im Lehmofen und vieles mehr!"
Gruppe 9 Rohwolle Betreuung: Prof. Folke Köbberling In unserer Gruppe experimentieren wir mit Rohwolle, ein nachwachsender Rohstoff, der in den letzten Jahren sehr an Wert verloren hat und inzwischen als Abfall auch kostenintensiv entsorgt wird. Dabei ist Rohwolle eine wunderbares Material, das nicht nur akustisch dämmt, Schadstoffe filtert, wärmt sondern auch konstruktiv eingesetzt werden kann. Wir arbeiten künstlerisch und architektonisch, mixen der Wolle andere nachwachsende Stoffe zu. Wir entwickeln Wärmekörper für Gruppe 4, entwickeln neue Formen und Strukturen.
Gruppe 1 Holz/Natur Michael Zwingmann Gruppe 2 Holz/Natur Sina Heffner Gruppe 3 Baumwolle Ewa Lesny Gruppe 4 Jute Benjamin Menzel Gruppe 5 Gräser Alexa Kreissl Gruppe 6 Lehm/Stein/Weide Bernd Schulz Gruppe 7 Lehm/Hanf Max Jeromin Gruppe 8 Lebensmittel Gergely Laszlo Gruppe 9 Schurwolle Prof. Folke Köbberling