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Krieg und Architektur - Wer ist Boleslav Rybczyk? Das Institutsgebäude des IAK ist Ausgangspunkt der ortsbezogenen Spurensuche. Als ehemaliges Institut für baulichen Luftschutz in der Zeit des Nationalsozialismus und der damit verbundenen geheimen Kriegsforschung ist der Standort auch heute noch besonders in seiner Alleinlage im Querumerforst. Im Rahmen des Seminars knüpfen wir an bereits stattgefunden Recherchen an, zeigen Kontinuitäten auf, setzen sie mit der Gegenwart in Beziehung und stellen Fragen nach den jetzigen Strukturen zum Thema Krieg und Architektur über den Maßstab des IAKs hinaus. Dazu befassen wir uns mit dem damals 20-Jährigen Polen Boleslav Rybczyk, der als Zwangsarbeiter nach Braunschweig verschleppt wurde und zur Arbeit an den im Querumer Forst stattgefunden Spreng- und Beschussversuchen von Bunkermodellen eingeteilt war. Mittels verschiedener Methoden und Herangehensweisen arbeiten wir im Sinne der künstlerischen Archäologie an der weiteren Aufarbeitung der Institutsgeschichte und den daran beteiligten Menschen und den Arbeitsstrukturen von Forschung in der Gegenwart. Dabei siedelt sich das Seminar an der Schnittstelle von Kunst, Politik und Sozialem in einer künstlerisch und urbanen Praxis an. Im Rahmen des Seminars beschäftigen wir uns zum einen in Form von Referaten und Arbeiten mit Beispielen und Künstler*innen die Diskriminierungskontinuitäten in ihrer Praxis benennen oder eine widerständige Haltung in ihren Werken demonstrieren. Und zum anderen mit der praktischen Konzipierung einer Vermittlungsstrategie dieser Spuren vor Ort am IAK. Die Lehrveranstaltung findet mittwochs von 11 – 14:30 Uhr statt und beginnt am 16.10.2024. BA: 6 Studierende MA: 6 Studierende Betreuung: Stella Flatten |
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